ESTO ES MALO – Das ist schlecht
9. Juni 2020 – 10. Januar 2021
1959 schuf Richard Mortensen das Gemälde Esto es malo. Das Gemälde, das ein zentrales Werk in der Sammlung des Esbjerger Kunstmuseums ist, nimmt seinen Ausgangspunkt in einer Radierung des selben Titels aus der Serie Die Schrecken des Krieges, die der weltberühmte, spanische Künstler Francisco Goya in den Jahren 1810-20 schuf.
Aber warum wählte Mortensen gerade das Motiv Goyas zu bearbeiten. Wie ist das Verhältnis zwischen den Kriegen in Goyas bzw. Mortensens Gegenwart Was kann Mortensens geometrisch abstrakter Stil dem Kriegsthema zuführen? Und nicht zuletzt: Wie entfaltet sich dies in der Kunst heute?
Es ist leicht zu sehen, was Goyas Werk vorstellen soll: Ein Soldat richtet einen wehrlosen Mönch hin, indem er ihn mit seinem Schwert durchbohrt. In Mortensens Gemälde jedoch ist es schwierig abzulesen, was vor sich geht. Beim ersten Blick ist das Motiv weder gewaltsam oder unbehaglich. Damit das Bild sich so richtig ausfalten kann, muss dem Betrachter geholfen werden. Für den, der die Referenz zu Goya kennt, verwandelt das, was am ersten Blick wie eine farbenfrohe und schöne Komposition erscheint, sich nun ins Gegenteil. Aber könnte dies eine bewusste Strategie sein, um den Betrachter zu überrumpeln? Weshalb benötigt Mortensen diese Mischform zwischen Abstraktion und Figuration? Folglich könnte man fragen, ob es Themen gibt, die nicht rein abstrakt behandelt werden können, aber Referenzen benötigen, die Figuren und Titel geben – und umgekehrt, ob die Abstraktion etwas hinzufügt, das nicht figurativ ausgedrückt werden kann. Gibt es vielleicht sogar Gefühle oder Zustände, die in der reinen Form der Abstraktion am deutlichsten erscheinen?
Die Ausstellung versucht das ungewöhnliche Gemälde von Mortensen auszufalten und lädt die Besuchenden ein das Verhältnis zwischen Figuration und Abstraktion durch verschiedene kleine Experimente selbst zu testen. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Postdoc am Institut für Kunstgeschichte der Universität Kopenhagen, PhD Mette Højsgaard entstanden.
Esbjerg Kunstmuseum beinhaltet eine der größten Sammlungen der Werke Richard Mortensens. Zur gleichen Zeit mit der Ausstellung Esto es malo – Das ist schlecht, kann ein großer Teil dieser Werke in einer ganz neuen Präsentation im Sonderausstellungssaal im Untergeschoss erlebt werden.